Sonntag, 18. November 2012

Drinnen und draussen

Das Wetter zwingt einen zum Drinnebleiben - gut, das hat ja auch mal seine Vorteile.
Zum einen bekommt man wieder mehr Gelegenheit längst Unerledigtes zu tätigen, zum anderen kann man sich in Ruhe und ohne ein schlechtes Gewissen zu haben mal in Bücher diverser Coleur vertiefen.

Bei der letzten Reise mit den Gartenmädels nach Frankreich hatten wir auch die Möglichkeit in ein Emmaus  (gibt es übrigens auch in Deutschland) zu besuchen...uih, das ist für mich, die ja "den alten Kram" liebt gefährlich.

In der Sektion "Bücher" fand ich zwei wundervolle alte Bücher .
Sie beinhalten Naturheilverfahren, Homöopathie und Pflanzenheilkunde und das ist einem detailliertem Maße, einer ganzheitlichen Gründlichkeit und zudem noch (jedenfalls für mich) hochinteressant.

 Moderne Volksheilkunde für Gesunde und Kranke  - das Buch erschien im Volksheilkundeverlag Mulhouse
 Verfasst 1925.
Das Vorwort von damals ist so etwas von aktuell...ich musste es zweimal lesen! (Klickt´s groß!)
 Wundervoll auch die Abhandlung über Morbus Basedow und den Glotzaugen......
 Einiges habe ich noch nie vorher gehört, so wie Pellagra, hier als Lombardischer Aussatz oder auch Mailänder Rose genannt
Dieser kleine handschriftliche Zettel war in einem der Bücher.....ich nehme an mit Bärendreck ist der Extrakt der Süßholzwurzel gemeint......

Auch das zweite Buch: Selbsthilfe in gesunden und kranken Tagen
ist so vielseitig und interessant und hat sogar noch ein Extrateil über Tierkrankheiten.

Ich bin ja so eine "Ungern-Zum-Arzt-Geherin" und vermeide eigentlich diesen Gang.
Wir verlassen uns da eher auf die "Gesunde Selbsthilfe" mit dem Wissen der Pflanzenheilkunde, zudem Homöopathie und nur wenn es zur Ablärung eines wirklich ernsten Verdachts nötig ist, wird der Gang zum Arzt erledigt. Wobei ich auch da wesentlich (noch) kritischer geworden bin.
Wenn ich mir nun so diese Bücher anschaue, nein, eher sind es schon kleine Werke die für das Volk geschrieben worden sind - nicht wie ein Pschyrembel- dann frage ich mich natürlich warum es solche Bücher heute nicht mehr gibt.
Gut, das scheint ja eine grundsätzliche leidige Geschichte zu sein (ich glaube jeder denkt nun an seine großartigen Schulbücher - kein Vergleich mit denen von heute!) aber es geht doch um unser Wohlbefinden und um unsere Gesundheit - das ist doch etwas mit viel Eigennutz, oder?
Warum soll sich denn nur die Pharmaindustrie immer mehr bereichern?
Ist die Menschheit zu doof zum Denken geworden?
Gut, bevor ich mich noch mehr aufrege  ein paar andere Dinge, die nun auch wieder "ihre Zeit" haben.

Babykram
Brooklyn-Handstulpen
Noch aus der wunderbaren Brooklyn  Tweed Wolle Shelter


 Lakritze
aus Alpaca von Drops und Kid Seta Schulana Mohair 

 Mein Vogel hat leider den ersten Frost im Freien überstehen müssen

Na ja und wenn ich ehrlich bin wäre ja dann doch noch ein bisserl Arbeit draussen.....:)


In diesem Sinne startet gut in die wohl auch eher wieder novembergrau anmutende neue Woche
Akaleia

7 Kommentare:

  1. Liebe Birgit, schön, dass Du endlich einmal Zeit hattest, Dich ausgiebig mit den schönen Büchern aus Frankreich zu befassen. Ich weiß noch, wie begeistert Du warst, als Du das Volksheilkunde-Buch gefunden hast.
    Dass es in Deutschland auch Emmaus-Läden gibt, wusste ich bisher gar nicht. Allerdings ist es von uns aus nach Köln auch nicht viel näher als ins Elsass;)
    Und wie immer bewundere ich Deine Strickkünste und Deine Geduld - schön!
    Ich wünsche Dir eine schöne Woche, liebe Grüße, Monika

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  2. So alte Bücher haben schon etwas! Ich gehe ja auch äußerst ungern zum Arzt und versuche meine Zipperlein auch erst mit Natur zu kurieren!
    Deine Gartenbilder sehen auch sehr schön aus! Der Vogel scheint den Frost ja bestens überstanden zu haben! Meine Keramikfiguren sind übrigens Sommer wie Winter im Garten! Selbst der starke Frost letztes Jahr konnte ihnen nichts anhaben!!!
    Wünsche Dir einen guten Wochenstart!
    Margit

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  3. Das sind ja tolle Bücher. Und tolle Wollsachen!
    Liebe Grüße,
    Markus

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  4. Also heute morgen hatten wir wieder einen wunderschönen Novemberhimmel und jetzt scheint die Sonne.

    Hey, ich schicke dir eine paar Sonnenstrahlen rüber...

    Liebe sonnige Grüße

    Faraday

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  5. Da hast du ja wahre Buchschätze aufgetrieben. So was findet man doch eher selten. Bei der Wohnungsauflösung meiner verstorbenen Großtante fand ich ein altes Kochbuch aus dem Hause Dr. Oetker, vermutlich zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg erschienen. Zum schmunzeln bringt mich da das ellenlange Vorwort mit Ernährungsempfehlungen. In unserer heutigen Überflussgesellschaft fast unvorstellbar wie bemüht man damals war, die Familienmitglieder mit Kalorien zu versorgen. Als sättigende Abendmahlzeit für Kinder wird da eine ordentliche Portion frisch gekochter Pudding empfohlen.

    Liebe Grüße von der Fusselkramfee aus dem Schokoladenstraßengarten

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  6. Hallo liebe Birgit, erst einmal sehr lieben Dank für Deinen Kommentar.
    Der gestrige Abend war toll. Alle Mädels haben ihren Bascetta-Stern ganz stolz nach Hause getragen. Selbst eine, die zunächst auf gar keinen Fall basteln wollte!!!
    Schön, aber auch anstrengend, trotzdem ziehe ich selber so viel Positives daraus.
    Deine Buchschätze - wunderbar :-)
    Sehr herzliche Grüße von Birgit, die auch noch einen Rest-Arbeits-Garten vor sich hat

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  7. Habe mich bei dir gerade ein bisschen rückwärts gelesen ;-) ! Dass du nicht gerne gebastelt hast in deiner Kindheit, ist kaum nachvollziehbar. Ich sehe dich als vielfältig, kreative Frau, die aus allem was sie in die Hände nimmt etwas Schönes macht und ein gutes "Gespür" für Farben hat! Und vorallem bist du sehr fleissig, wenn ich entdecke, was bei dir an Gestricktem alles fertig wird. Kompliment. Seitdem ich das Stricken auch wieder (ein wenig) entdeckt habe, gibt es bei mir auch da einige UFOs. Leider. Und der Garten ist auch nicht fertig! Aber was solls, ich geniesse jetzt wie du, die langen Winterabende, mit Kerzenlicht (und auch ab und zu einem Glas Wein!) und leisem Werkeln. So ist die Adventszeit wunderschön.
    In diesem Sinne, herzliche Grüsse aus einem tiefverschneiten Garten (der glücklicherweise alles Unerledigte sanft zudeckt),
    Barbara

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