Donnerstag, 26. November 2009

1. Advent

Weißt du, ich will mich schleichen
leise aus lautem Kreis,
wenn ich erst die bleichen
Sterne über den Eichen
blühen weiß.

Wege will ich erkiesen,
die selten wer betritt
in blassen Abendwiesen?
und keinen Traum, als diesen:
Du gehst mit.

Rainer Maria Rilke
Advent 1889



Montag, 23. November 2009

Wohlgefühl

Eigentlich überkommt mich seit ein paar Jahren nicht mehr in der letzten Woche vor dem 1. Advent das Gefühl: "Hast ja noch gar nichts vorbereitet - ist noch alles nicht vorweihnachtlich - außer dem Christstollen auch noch nichts gebacken",......:o)) wie in früheren Jahren.
Je älter ich werde, je gelassener nehme ich das hin und finde sogar, dass in unserer reizüberfluteten Zeit, in der die Lebkuchen schon im September im Regal stehen, die Kaufhäuser im Konsumrausch und Dekowirrwarr mit Dauerbedudelung einem den Besuch verleiden, in der in der Welt der Werbung nur noch "Was kann ich noch kaufen und was haben ich noch nicht an materiellen Dingen" im Vordergrund steht - dieser "kleine, private Purismus" ganz gut tut. Zumal wir ja auf dem Land leben und gerade dort oft das "Praktische und Natürliche" dem oftmals "Unbequemen Städtischen" vorgezogen wird.

Heute, als es stürmte und es den ganzen Tag so gar nicht hell werden wollte, habe ich tatsächlich gebacken.....Haselnuss-Sternchen - die müssen noch etwas "durchziehen" und werden natürlich dann noch besser und mürber im Geschmack.
250 gr Mehl
175 gr gemahlene Haselnüsse
80 gr Zucker
1 Pckch. B.Vanillezucker
1 Ei
200 gr Butter
Daraus einen Teig herstellen, falls zu weich noch mal in den Kühlschrank. Danach portionsweise Ausrollen (ruhig dicker) und dann bei 170 Grad ungefähr 12-15 Minuten im Ofen lassen. Nach dem Abkühlen dick mit Puderzucker bestreuen.

So nach und nach werden noch die ausstehenden (handgearbeiteten) Weihnachtsgeschenke fertig - hier etwas "in Groß und Klein" - na, hoffentlich liest die Betreffende nicht mit.....:o))

Also kann ich doch sehr entspannt dieser Woche entgegen sehen - und was nicht ist kann ja noch werden.....:o)) .........................habt angenehme Tage.
LG
Akaleia


Dienstag, 17. November 2009

Engel wurden seit Jahrhunderten und durch alle Kulturen als Vermittler zwischen einer Gottheit und den Menschen dargestellt.
Wie es der Name schon sagt: Angelus - der Bote.
Selbst im Mesopotanien um 2250 v. Christus befindet sich schon diese bildliche Darstellung geflügelter Wesen auf einem Rollsiegel. Die Engelverehrung und Glaube spielt in den unterschiedlichen Glaubensrichtung auch unterschiedliche Rollen - mal tauchen weibliche Engel auf - mal männliche!
Im Islam sind sie nicht wie man sie aus europäischer Darstellung kennt zart und niedlich, nein, sie sind gewaltig und mächtig. Ein zentrales Element des islamischen Glaubens ist, dass jeder Mensch hinter sich bei der linken und der rechten Schulter einen speziellen Schreiberengel hat, der alle guten , beziehungsweise bösen Taten der Menschen aufschreibt. Das islamische Ritualgebet, das praktizierende Muslime mindestens fünfmal täglich vollziehen, endet darum auch immer in der knienden Position mit einer Kopfbewegung zur rechten und zur linken Schulter. Dabei grüßen die Gläubigen die beiden Schreiberengel.
In der islamischen Mystik gibt es sogar die Vorstellung, dass sich eine Seele über verschiedene Stufen von Steinen, Pflanzen und Tieren hin zum Menschen entwickelt. Nach dem Tod des menschlichen Körpers kann eine Seele die Stufe des Engels erreichen. Das gefällt mir!
Vielleicht ist es auch gerade die Nähe zu dem "Unfassbaren - Endgültigem" für uns, warum wir an diese zumeist gütigen Gestalten glauben wollen.
Jeder von uns hat bestimmt schon eine sehr nahe stehende Person verloren - für mich ist diese Person (mein Vater) mein persönlicher Engel - er erinnert mich an das Vergängliche - er spricht mit mir - ich mich ihm, zudem beschützt er mich oft vor unüberlegten Entscheidungen - die er zu Lebzeiten immer ruhig und besonnen vornahm.
Ich ließ meinen Engel lange nicht los,
und er verarmte mir in den Armen
und wurde klein, und ich wurde groß:
und auf einmal war ich das Erbarmen,
und er eine zitternde Bitte bloß.

Da hab ich ihm seine Himmel gegeben, -
und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand;
er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,
und wir haben langsam einander erkannt...

Rainer Maria Rilke


Mit diesem Wunsch, dass jeder seinen Engel finden möge und erkennen kann, der ihn trägt und beschützt, wünsche ich Euch eine gute Woche.
LG
Akaleia

Donnerstag, 5. November 2009

Blätter-Tanz

Ihr Blätter wollt ihr tanzen?
So sprach im Herbst der Wind
Ja, ja wir wollen tanzen,
ja, ja wir wollen tanzen
komm hol uns nur geschwind.

Da fuhr er durch die Äste
Und fragte Blatt für Blatt
Nun tanzen sie zum Feste,
nun tanzen sie zum Feste,
nun tanzen sie sich satt.

Der Wind wird langsam müde,
die Blätter werden´s auch.
Nun legen sie sich nieder,
nun legen sie sich nieder
und ruh´n sich erstmal aus.
.......
Nun war es soweit - der Wind fegte fast alles Laub von den Bäumen und ein Laubteppich bedeckt die Wege und Beete im Garten.
Sämtliche Gefäße und Töpfe sind überzogen und nun wird noch einmal ein großer Hänger voll zum Wertstoffhof gefahren.

Einige meiner Sempergefäße nun schon überdacht.
Das Beet mit den Weidenröschen, dem großem Sonnenhut etc... habe ich dieses Jahr noch nicht ganz zurückgeschnitten - ich finde, es kann sich durchaus noch sehen lassen.
Und beim Blick in die Weinberge kann man deutlich die starke Gelbfärbung erkennen - bald werden auch da die Blätter fallen.
Ich wünsche Euch einen guten Start ins Wochenende - mit wenig Laubarbeiten..::o))
LG
Akaleia